Impressionen der Fanfaronade 2001

FANFARONADE 2001


Das war sie nun also, die Fanfaronade 2001 in Strausberg. Sehnsüchtig wurde sie erwartet, um endlich wieder durschlafen zu können, und nun ist sie doch schon wieder Geschichte. Die lange Trainingszeit davor hat jeden ganz schön gestresst, obwohl das Training im Gegensatz zu den Vorjahren doch relativ ruhig ablief. Zum Glück auch, denn sonst hätten wir am 09.06. nicht das geschaft, war wir auf dem Rasen gezeigt haben.


Im Vorfeld waren die Meinungen über unsere Leistungen überaus durchwachsen. Einige waren fest überzeugt, dass wir den Titel holen, andere wiederum waren einfach nur pessimistisch. Ich war eigentlich immer optimistisch, aber nicht überzeugt. Das hätte man auch gar nicht sein können, denn bei zwei absolut gleichstarken Vereinen, entscheidet nun einmal die Tagesform beider Züge. Wir hatten natürlich einen Heimvortei, der nicht zu überhören war, ein hinter uns stehendes und vor allem lautstarkes Publikum, das auch die Leistungen der anderen Vereine würdigte. Und doch waren die Leute aufgeregter denn je. Besonders bei den eingestandenen Mitgliedern waren Panikattacken und große Nervosität deutlich sichtbar, wie nie zuvor. Auf einmal hieß es dann auch noch Probepflicht für den Fanfarenzug Strausberg, oh oh!! In den Vorjahren hatten wir nämlich schon öfter das Vergnügen, und damals war die erste Pflicht meistens die Bessere. Aber an diesem ,,denkwürdigen Tag” lief einfach alles Glatt, denn nach der verpatzten Proberunde, liefen wir eine Meistpflicht. Dieser 1. Platz in der Pflicht war für unseren Verein ganz wichtig. Eine sichtliche Erleichterung machte sich breit. Aber nach ersten Tränen und Freudesprüngen dachte man schon wieder ,, aber was passiert, wenn…”?


Wir waren jedoch gewappnet, weil wir einen psychologischen Vorteil hatten. Denn im letzten Jahr hat uns Potsdam den Meistertitel doch noch, mit nur einem Zehntel, vor der Nase weggeschnappt, obwohl wir ebenfalls in der Pflicht vorn lagen. Das geschah jedoch, weil 2000 alles anders war. Erst hatten wir eine ,,Buspanne”, kamen demzufolge zu spät und Hektik ging los. Dann wurden wir mal eben Pflichtmeister, was uns zuvor noch nie gelang. Viele Leute dachten schon, wir hätten es geschaftt und waren so selbstsicher, dass sich die Freude nach der Kür ins Gegenteil umkehrte. Doch mit dieser Erfahrung im Hinterkopf, wurde in der Mittagspause am 09.06. nicht viel spekuliert. Sie verlief relativ ruhig, man hatte sich ja schließlich auch um seinen ,,höchstpersönlichen Fanblock” zu kümmern.


Doch als Potsdam zur Kür aufmarschierte und wir in der Wartezone standen und dieses Highlight sehen durften, kam wieder etwas Nervosität auf, aber längst nicht in dem Maße, wie vor der Pflicht. Viele Leute meinten, als sie die Kür der Potsdamer sahen: ,, Das schaffen wir wieder nicht.”, und auch das Publikum war von dieser einwandfreien Darbietung völlig fasziniert. Nun waren wir an der Reihe. Wir wurden nervös, als das Publikum nach uns schrie. Auch vor dem Hintergrund, dass wir Potsdam in der Kür noch nie überlegen waren, kam bei vielen wieder die Angst. Doch als wir schließlich zu unserer Show einmarschierten bzw. einrannten, war davon fast nichst mehr zu spüren. Wie soll man sich bei dieser Action auch noch Gedanken machen.!? So gab jeder sein Bestes. Die Ruhe, die im Training ihren Ursprung fand, im Pflichtprogramm überaus deutlich zu hören und zu sehen war, spiegelte sich nun auch in der Kür wieder. Bis zu der Stelle, an der die Zuschauer zu jubeln und zu lachen anfingen, weil sie unser Fanfaren-Ex und die darauffolgenden Tonga Schritte bewunderten. Ich glaube, ab diesem Zeitpunkt dachte auch das Publikum an einen möglichen Sieg der Strausberger. Doch so wichtig, wie die Show für das Publikum ist, ist die Musik für die Kampfrichter, und diese geht zu 3/4 in die Wertung ein. Wir hatten zwar das Publikum überzeugt, aber haben wir das auch bei den Kampfrichtern geschafft? Wir marschierten ruhig, und jetzt auch wieder voller Anspannung vom Platz, gespannt auf die Wertung. Kein Mitglied konnte unsere Leistung so kurz danach realistisch einschätzen. Die Wertung wurde angezeigt. Fleißige Mitrechner im Publikum sprangen schon in die Höhe. Doch das Wertungsgericht ließ sich Zeit mit der Bekanntgabe der Gesamtpunktzahl. Conny rechnete mir, schaute zuu Andi, der das Spektakel moderierte, und schüttelte den Kopf. Eine Welt drohte über uns einzustürzen. Sollte das harte Training schon wieder umsonst gewesen seni? Doch ein en Augenblick später stand das Ergebnis an der Wertungstaffel. Der Strausberger Fanfarenzug ist neuer Deutscher Meister mit einem Vorsprung von 0,67 Punkten. Einige sprangen schon im Dreieck. Noch einen Blick auf die Tafel, um sich zu vergewissern, und dann ging es los. Die Sektflaschen knallten, die Mitglieder fielen sich gegenseitig in die Arme, und die Freudetränen liefen und liefen. Wir konnten es einfach nicht glauben!!!!!!!


Conny sagte den ganzen Tag lang immer wieder einen Satz, wahrscheinlich auch nur, um seine Aufregung zu unterdrücken, aber egal. Er sagte: ,, Es wird ein schöner Tag!” , und es wurde ein schöner Tag!!!


Anja Neumann

Bilder